Seit Anfang 2023 werden geerbte Immobilien neu bewertet, was zu höheren Steuern für Erben führen kann, möglicherweise um bis zu 50 Prozent. Es stellt sich die Frage, wann erbende Kinder mehr Steuern zahlen müssen und welche Überlegungen beim vorzeitigen Verschenken von Eigentum wichtig sind.
Die Neuregelung, die im Rahmen des Jahressteuergesetzes verabschiedet wurde, betrifft die Bewertung von Immobilien im Erbfall. Das Gesetz, das am Freitag in Kraft trat, ändert die Verfahren zur Bewertung von geerbten Immobilien, um mehr Gerechtigkeit zu gewährleisten. Laut Jörg Leine, einem Steuerexperten von "Finanztip", führt dies dazu, dass viele Immobilien nun steuerlich höher bewertet werden als zuvor.
Die Veränderungen sollen sicherstellen, dass Immobilienerben in allen Regionen fair besteuert werden und nicht bevorzugt gegenüber Erben anderer Vermögenswerte behandelt werden. Das Finanzamt wird nun den Verkehrswert von Immobilien anders berechnen, indem der Sachwertfaktor, die Nutzungsdauer und ein Regionalfaktor berücksichtigt werden. Dies führt in vielen Fällen zu einer höheren steuerlichen Bewertung von Immobilien.

Die geplanten Regelungen betreffen jedoch nur diejenigen, die eine geerbte Immobilie erhalten und diese nicht selbst bewohnen wollen. Es gibt Freibeträge für selbst genutzte Erbimmobilien, und auch bei nicht selbst genutzten Immobilien gibt es einen steuerlichen Freibetrag pro Elternteil und pro Kind.
Die Höherbewertung von Immobilien, insbesondere in Städten, kann erheblich sein. Jörg Leine gibt Beispiele für zwei Häuser mit unterschiedlichen Bodenrichtwerten. Die Steuerlast kann je nach Standort und Bewertungsmethode erheblich variieren. Es wird empfohlen, Immobilien vor dem Inkrafttreten der neuen Regelungen nicht überstürzt zu überschreiben, und es gibt alternative Möglichkeiten wie schrittweises Verschenken, um die Steuerlast zu reduzieren.
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